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Finanzminister Pröll bei RC Perchtoldsdorf

Proell In einem schon länger geplant gewesenen Vortrag bei RC Perchtoldsdorf hat Finanzminister Vizekanzler Josef Pröll ganz aktuell - keine 24 Stunden nach dem spektakulöären Sondergipfel zur Rettung des Euro ind Brüssel - über die aktuelle Wirtschaftskrise und die Maßnahmen zur Stabilisierung des Euro und der EU berichtet. 

Die Karawane der Spekulanten zieht weiter

"Das war die schwerste Krise seit 1930." Finanzminister Josef Pröll hatte sich nicht einmal Zeit genommen, sein Hemd zu wechseln. Seit Samstag war er in Brüssel, am Sonntag wurde bis 3 Uhr früh beraten, um das 750 Milliarden Euro-Paket zu schnüren. An Schlaf war nicht zu denken. Der Flug zurück wartete schon, einige Termine am Montag Vormittag mussten abgesagt werden, aber dann war wieder business as usual. Am Abend Vorbesprechung des Ministerates mit Kanzler Faymann, danach zum Vortrag zu Rotary Perchtoldsdorf. Das Adrenalin der vergangenen Nacht war noch spürbar. Zugleich aber die Angst, mit der offenen Schilderung der Dramatik Panik zu erzeugen.

Aber, so Pröll: Die Bevölkerung hat nicht registriert, wie knapp Europa an einer Währungs- und damit Wirtschaftskatastrophe vorbeigeschrammt ist. Das ist gut, aber auch ein Problem. Nur wenn die Leute wissen, dass das Hilfspaket höchst notwendig war, um den Euro zu erhalten, dann werden sie auch die Maßnahmen dafür im nächsten Budget mittragen. Aber Panik darf auch keine entstehen, sonst kippt die Wirtschaftsstimmung endgültig.

Innerhalb weniger Tage wären die Bankomaten in der gesamten EU stillgestanden, erzählt Pröll, nicht nur in Griechenland, nicht nur in Portugal, Spanien oder Italien. Nein, in der gesamten EU. Die damit selbst auf der Kippe stand. Die Spekulanten hatten nur deshalb eine Chance, weil sich die Regierungen bisher nicht gekümmert haben. "Sie haben ausgegeben, als gäbe es kein Morgen." Das soll jetzt anders werden, verspricht Pröll. Alle Länder werden jetzt Sparpakete schnüren, auch Österreich. Und das in einem Wahljahr mit drei Landtagswahlen. Das nicht zum parteipolitischen Harakiri geraten zu lassen, ist Prölls Ansage als Parteichef der ÖVP. Somit wird das Jahr 2010 ein Schlüsseljahr für Österreich und für die EU. Aber die Opposition schläft ohnedies, stichelt der Vizekanzler ganz offen.

Optimismus, dass die Wirtschafts- und WEährungskrise der EU nun endgültig überwunden ist, kommt aber bei diesem Meeting nicht so recht auf. Immer wieder Fragen in der Diskussion, was noch alles kommen kann. Pröll ist völlig nüchtern: "Wir sind mitten in der Akutphase einer Feuerwehraktion zur Löschung eines Großbrandes. Aber wir haben noch keine Zeit, über den Wiederaufbau der Hütte nachzudenken."

Ohne Schlaf, ohne Essen, und mit gerissener Achillessehne unter rotarischen Freunden. Politischer Einsatz pur, aber auch Freude an de Diskussion, vor allem dann, wenn man unter rotarischen Freunden sein kann.

Hubert Nowak

bg meetings

Jeden MONTAG um 19:30 Uhr
im
RESTAURANT ALEXANDER
Marktplatz 10
2380 Perchtoldsdorf

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